Das Jahr überschlägt sich
von Liza Katáeva
Das Jahr überschlägt sich und wölbt den Rücken,
als sei es entsetzt, dass es weiterginge.
Wir fürchten die Leere und lange Lücken
wie Brückenkränze, wie Brückenringe:
Als seien wir früher im Sturm erfroren
und wüssten vom Unglück des Bruchs in Stücke;
als seien wir Nebel über den Mooren
wie eine unfeste Eselsbrücke.
Und über uns – ohne den Sinn zu kennen –
zerpflückt sich ein weiterer kalter Abend.
Wir starten ein weiteres Rattenrennen
keine Erinnerung übrighabend.
© Liza Katáeva
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