Der Tag der gleichfarbigen Socken

Heute, am 11.Mai, feiern wir in Deutschland den „Tag der gleichfarbigen Socken“. Er ist all den Menschen gewidmet, die gleichfarbige Socken immer in Großpackungen kaufen, um in Zukunft stets passende Paare griffbereit zu haben – auch nach dem Waschen.

Edmund Ruhenstroth, Mitglied unseres Vereins und begeisterter Autor für den AWO-Bürgerfunk bei Radio Gütersloh, hat sich darüber so seine Gedenken, äh Gedanken gemacht. Darüber und über viele weitere ungewöhnliche Gedenktage.
Hier folgt nun ein Text, der im April 2022 ausgestrahlt wurde (ab Minute 29 vom Autor selbst gelesen) und der als pure Unterhaltung gedacht ist.


Tach auch.

Ich muss Ihnen ein Geständnis machen, verehrte Hörerinnen und Hörer:
Ich liebe Gedenktage. Da gibt es doch an jedem Tag im Jahr mindestens einen solchen Tag, manchmal sogar mehrere, ehrenwerte und sinnvolle Tage, die unseren Respekt verdienen. Und natürlich gibt es da auch die anderen, von denen man nie weiß, wie sie zustande gekommen sind. Und genau diese, die anderen, die etwas merkwürdigen, absonderlichen und vielleicht sogar skurrilen Gedenktage, für oder gegen etwas, weckten meine Neugier. Ich blätterte also im Kalender, und da konnte ich mir in vielen Fällen doch ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Nur um Ihnen mal ein paar bemerkenswerte Beispiele dieser eigentlich doch völlig überflüssigen Gedenktage zu nennen: Da gibt es doch am 7.5. einen internationalen Tag des Fischbrötchens, am 8.5. einen Weltlachtag und am 11.5. einen Tag der gleichfarbigen Socken. Der 26.5. ist immerhin der internationale Tag des Handtuches und der 27.5. der internationalen Tag des Purzelbaumes. Wer auch immer solche Tage ins Leben gerufen haben mag, der muss sich ja wohl irgendetwas dabei gedacht haben – oder?

Die ganze Welt begeht im Juni einen Gedenktag des Kugelschreibers und am 28. August den Tag des Toilettenpapiers. Unsere Freunde im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in Amerika also, begehen im November einen Tag der Salzstangen und die ganze Welt feiert im Februar einen Weltnutellatag und einen Tag der Sprühdose. Und dann kommt doch in Japan noch so ein Schokolandenfabrikant her und ruft einen sogenannten weißen Tag aus, um den Verkauf seiner weißen Schokolade anzukurbeln. Und was machen die Japaner daraus: Die Herren kaufen Ihren Damen nicht etwa eine Tafel weiße Schokolade, wie erhofft, nein – sie kaufen ihren Damen weiße Unterwäsche, und so ist dieser Tag im Land der aufgehenden Sonne auch als Tag des Schlüpfers ein Begriff geworden.
Das war so ein kleiner Ausflug in die manchmal etwas absonderliche Welt der Ehren- und Gedenktage.

Zum Schluss habe ich noch eine Bitte. Betrachten Sie meine kleine Geschichte so, wie sie gemeint ist. Ein bisschen humorvoll, vielleicht auch ein bisschen sarkastisch, aber denken Sie immer daran: Nicht jeder Gedenktag, der im Kalender steht, ist es wert, ihm Respekt zu erweisen.

Ach – fast hätte ich`s vergessen: Ende Juni begehen unsere amerikanischen Freunde immer landesweit den Tag der Haferflockenkekse – und das hat doch was – oder?

Alles klar oder noch Fragen, ich meine so rein gedenkmässig?

© Edmund Ruhenstroth