Mein Lieblingskäfer
Viele lange Jahre hab ich auf Dich gewartet,
jetzt spüre ich tagtäglich Dein Kommen.
Mein Herz erwartet Dein Summen und Brummen,
Ihr kommt in Schwärmen und Scharen.
Sieben Jahre hast Du Dich versteckt,
der lockere Waldboden war Dein Daheim,
Baumwurzeln bildeten das Gerüst Deiner Bauten,
Schichten von modernden Blättern hielten Dich warm.
Ein scheinbar endloser, regungsloser Schlaf,
mit viel Zeit, in der Dein neues Leben entstand.
Kunstvoll bemalte braune Schalenflügel zieren Dich,
fein eingestimmt ist Dein mir bekanntes Gebrumm.
Von besonderer Zier sind die feinen Wimpern,
über fast schwarzen Kulleraugen, so apart.
Nie vergessen werde ich Dein mehrfüßiges Schreiten
In meiner Hand und auf deren Rücken.
So, wie ich mir es vorgestellt, so soll es passieren.
Der Wonnemonat Mai ist unsere Liebeszeit.
Ich freu mich auf Dich wie auf einen alten Freund.
Nur selten hörte ich vereinzelt ein erstes Brummen.
Dich zu hören, gar zu sehen, es gelang mir nicht.
Schwärme wie einst, anscheinend gibt sie so nicht?
Haben wir Menschen uns schon wieder schuldig gemacht und ihr Ende eingeleitet?
Mir schwant, meine Freunde, sie gingen für immer.
Maikäfer f l i e h !